Sie ist die Mutter aller Fotoapparate, die Lochkamera. Eine Box mit einem Loch drin nimmt Licht und Motiv auf und bannt es auf lichtempfindliches Material in der Box – fertig. Bereits Maler der Renaissance benutzten die Technik der abgedunkelten Räume (camera obscura), um das durch ein Loch einfallende Licht präzise abzuzeichnen.
Michael Perricone, ehemaliger Fotograf und seit 20 Jahren als Journalist in Zürich tätig, hat die digitale und megapixel-fixierte Fotografie liegen lassen und ist zurückgekehrt zum Ursprung, der Lochkamera. Seine teils unwirklich leuchtenden Landschafts- und Städtebilder haben etwas magisch ver-rücktes. Die Bewegungsunschärfen, die immense Ruhe, welche diesen Bildern innewohnt, sie strahlen eine anziehende Poesie aus.
Perricone fotografiert mit der Lochkamera aber nicht schwarz-weiss, sondern fängt die ganze Farbenpracht der Aussenwelt ein. Sonnenstrahlen spalten sich ins Farbspektrum auf, der Zürichsee wird zu einer mattgoldenen Scheibe, das Abendrot über den Bergen Arosas scheint hingemalt und Hong Kongs Strassenschluchten wirken süss wie ein Lollypop.
Ein sich in Zeitlupe drehendes Karussell an Farben und Eindrücken bietet Michael Perricones erste Camare-obscura-Ausstellung „camera obscured reloaded“ in Zürich.
Do – So 10.30 bis 19.00 Uhr
Sonntag 26. November, 15 Uhr bis 19 Uhr.
Fotograf: Michael Perricone
+41 79 617 01 01
mip@email.ch
www.camera-obscura-bild.ch